Am 23.02.2012 findet in Pforzheim der jährlich inszenierte Fackelmarsch von Neonazis statt. Organisiert wird die Gedenkaktion von dem Verein „Freundeskreis ein Herz für Deutschland“. Auf dem Pforzheimer Wartberg soll den Opfern der Bombardierung durch die Britische Royal Airforce 1945 gedacht werden.
„National-konservative“ Faschisten
Der Verein „Freundeskreis ein Herz für Deutschland“ ist Bestandteil der rechten Szene und war an der Organisation von Kundgebungen, Konzerten und Vorträgen beteiligt, an welchen auch Holocaustleugener zu Wort kamen. Die jährliche Fackelmahnwache ist die wichtigste Aktion des rechten Vereins, der ursprünglich als Vorfeldorganisation der NPD gegründet wurde. Daher wundert es nicht, dass Mitglieder auch der NPD und den Republikanern angehören. Seit 2003 gehen elf politisch motivierte Straftaten auf das Konto von Mitgliedern des Vereins.
Das Skurrile Gedenken
Seit circa zwanzig Jahren schon nutzen Faschisten den 23. Februar zum Anlass um die Geschichte für ihre Zwecke umzudeuten. Von der deutschen Schuld am Zweiten Weltkrieg, der millionenfachen systematischen Vernichtung von Menschen in Konzentrationslagern oder der Rolle Pforzheims als bedeutender Rüstungsstandort ist von Seiten der Neonazis nichts zu hören. Nur auf die Opfer der Bombardements wird eingegangen, wodurch der eigentliche Grund des Einschreitens der alliierten verschleiert und die Geschichte auf skurrile Art und Weise umgedeutet wird.
Diese Verklärung darf nicht ohne Widerspruch hingenommen werden! Für uns sind geschichtsrevisionistische Aufmärsche wie der am Wartberg schlichtweg nicht hinnehmbar!
Neben der Wirkung durch die geschichtsrevisionistische Propaganda nach außen, soll diese Veranstaltung auch nach innen wirken. Durch die langjährige Tradition dieser Veranstaltung und die „emotional“ aufgeladene Kulisse, die durch Fackeln und den Ausblick des Wartbergs hergestellt wird, sollen junge Faschisten beeindruckt und der Zusammenhalt gestärkt werden. Dies ist jedoch so nur möglich, wenn die Faschisten ihre Veranstaltung in Ruhe durchziehen können. Deshalb ist es hier besonders wichtig diese Mahnwache zu stören und den Faschisten ihre Grenzen aufzuzeigen!
Größter regelmäßig stattfindender Naziaufmarsch in Ba-Wü!
Durchschnittlich beteiligten sich an der Fackelmahnwache in den letzten Jahren 100-200 Faschisten. Da der Jahrestag der Bombardierung dieses Jahr auf einen Samstag fällt, ist mit einer noch größeren Zahl von Nazis auszugehen.
2002 gelang es die Mahnwache der Faschisten durch eine entschlossene Spontan-Demonstration zu verhindern. Doch in den folgenden Jahren wurden antifaschistische Gegenaktionen immer wieder durch die Polizei angegriffen. Dieses Jahr werden auch wir aus Freiburg uns an den vielfältigen Aktionen und Blockaden beteiligen und versuchen die Nazis an der Verbreitung ihrer Lügen zu hindern.
Wir rufen alle Antifaschistinnen und Antifaschisten dazu auf sich an der Bündnisdemonstration der Initiative Pforzheim gegen Rechts die um 15:30 beginnt und vor allem an den anschließenden Blockaden zu beteiligen.
Kein Fußbreit den Faschisten!
Wir organisieren eine gemeinsame Anreise aus Freiburg mit dem Zug.
Treffpunkt: 12:45 Uhr Gleis 2 Freiburg Hbf. (Abfahrt: 13:07 Uhr)
Mehr Infos unter:
www.fackeln-aus.com
www.oat-freiburg.tk