Mittwoch, 12.03.2014
Freiburg. Am Dienstag, 11. März 2014 gegen 20.30 h machte rund ein Dutzend junger Internationalisten am Bertholdsbrunnen mit einer halbstündigen Kundgebung auf den Tod Berkin Elvans aufmerksam. Der damals 14-jährige Berkin war vor neun Monaten am Rand der Proteste gegen die Umgestaltung des Istanbuler Gezi-Parks, die sich zu Protesten gegen die islamistische türkische Regierung unter Recep Tayyip Erdoğan ausgeweitet hatten, durch ein Tränengaßgeschoss der Polizei am Kopf getroffen worden, als er gerade Brötchen für das Familienfrühstück kaufen wollte, und lag seither im Koma. Berkin starb gestern Morgen um 7.00 Uhr im Krankenhaus. Die Täter werden von der türkischen Regierung ganz offenbar gedeckt, weil sie Polizisten sind und Erdogan der Polizei letzten Sommer freie Hand bei der brutalen Niederschlagung der Gezi-Proteste gegeben hatte: Im Fall des Mords an Berkin finden noch nicht einmal Ermittlungen statt. Berkin wurde nur 15 Jahre alt. Er ist das achte Todesopfer, davon sieben Zivikisten, der Gezi-Proteste vom letzten Sommer. Die Anwälte von Berkins Familie veröffentlichten eine Mitteilung, in der es heißt, Berkin habe „gegen die Verletzungen gekämpft wie unser Volk gegen diesen Faschismus kämpft“.