Dienstag, 27.05.2014
Istanbul. Zumeist in traditionell linken Vierteln von Istanbul fanden gestern morgen „Anti-Terror-Operationen“ der Istanbuler Polizei statt. Mit 1500 Polizisten, schwer bewaffnet mit Tränengasgewehren und scharfen Waffen, und unterstützt von Antiterroreinheiten und einem Helikopter, Wasserwerfern und gepanzerten Einsatzwagen, wurden Treffpunkte der sozialen Bewegung und Wohnungen gestürmt und über 40 Menschen verhaftetet, denen Mitgliedschaft in der kurdischen Jugendorganisation YDG-H beziehungsweise in der kommunistischen DHKP-C vorgeworfen. Es gibt Berichte von Übergriffen, Schlägen und Folter im Polizeigewahrsam. Noch am Samstag hatte der Autokrat Erdoğan bei seinem Auftritt in Köln, wogegen Tausende demonstrierten, das massive repressive Vorgehen des türkischen Staates gegen linke, revolutionäre Strukturen verteidigt. Und das angesichts von allein 8000 von Gefangenen aus der kurdischen Bewegung und den neuerlichen Toten in Istanbul. Zur Repression in der Türkei gibts die Solikampagne „Demokratie hinter Gittern“.