Samstag, 01.12.2012
Strasbourg. Mit Adolphe Low starb am 11. November 2012 in Strasbourg der letzte deutsche Spanienkämpfer. Am 21. Juli 1915 als Adolf Löw in Cottbus geboren, wuchs er in einem jüdischen Elternhaus mit fünf älteren Geschwistern in Berlin auf. Früh schloß er sich der jüdischen antifaschistischen Jugendbewegung an; er wurde aktives Mitglied der Jugendgruppe der Roten Hilfe. Schon vor 1933 hat man ihn wegen der Teilnahme an einer illegalen Versammlung in das Polizeigefängnis am Berliner Alexanderplatz eingesperrt. Im Berliner Blutmai 1929 erlitt Adolphe einen Streifschuß. 1933 flieht Adolphe über Kehl/Strasbourg ohne finanzielle Mittel und französische Sprachkenntnisse, nach Paris. Er wurde immer wieder verhaftet. Ab 1936 kämpfte er als Infanterist im Bataillon »Edgar André« der Internationalen Brigaden, als diese nach zwei Jahren demobilisiert wurden, wurde er aufgrund seiner guten Französischkenntnisse zuerst nicht in ein Internierungslager gesteckt. Später geriet er aber dennoch in Gefangenschaft. Ende 1939 meldet er sich als Freiwilliger zur französischen Armee, nicht ohne nach der Rückkehr aus seiner Ausbildung abermals in Gefangenschaft zu geraten. Nach der Flucht und hartem Winter schließt er sich im Frühjahr 1940 der Résistance an und wird erst Offizier und später Kommandant einer Kompanie. Zu seinen größten militärischen Leistungen gehört die Sprengung der deutschen Kommandantur in Creuse. Zeitlebens engagierte sich Aldolphe gegen Faschismus. Für seine Leistungen im Widerstand bekam Adolphe erst das „Croix de guerre“ verliehen, später erhielt er sogar die französische Staatsbürgerschaft. Bereits Ende Februar starb der letzte in Deutschland lebende Spanienkämpfer Fritz Teppich, der sein Leben dem Kampf für Frieden und gegen Faschismus und Krieg gewidmet hat.