Gemeinsam gegen das Bundeswehr-Konzert in Freiburg
Am 11.12.12 findet in Freiburg-Littenweiler in der Kirche St. Barbara ein sogenanntes Adventskonzert des Luftwaffenmusikkorps 2 der Bundeswehr statt. Ein Adventskonzert erweckt vielleicht den Eindruck einer kulturellen Bereicherung für die Gemeinde in der Vorweihnachtszeit, doch ein solches Bild ist in diesem Fall mehr als zynisch!
Die Bundeswehr führt Krieg!
Ob in Afghanistan, im Kosovo, oder vor der Küste Somalias – seit 1999 beteiligt sich Deutschland wieder aktiv an Kriegen. Bei diesen Einsätzen geht es nicht um „Menschenwürde, Freiheit und Demokratie“, wie so oft propagiert wird. Die Kriegseinsätze an denen die Bundeswehr beteiligt ist, bedeuten für die Menschen vor Ort immer eine Katastrophe!
So ist seit Beginn des Krieges in Afghanistan die Zahl der in Armut lebenden Menschen drastisch gestiegen. Von einem Einsatz für Demokratie und Menschenrechte kann keine Rede sein, denn eine Marionettenregierung und die Zerstörung der vor dem Krieg durchaus vorhandenen Frauenkampfbewegung sprechen eine deutliche Sprache! Auch findet dort mitnichten ein Krieg gegen den Opiumanbau statt, denn im Gegenteil: Immer mehr Menschen sind ihrer Lebensgrundlage beraubt und wenden sich diesem einträglichen Geschäft zu. Die steigende Unterernährung, der verschlechterte Zugang zu sanitären Einrichtungen und die gestiegene Arbeitslosigkeit sind weitere Indizien, warum Krieg schlichtweg inakzeptabel ist.
Angebliche Hilfsmaßnahmen wie Brunnen- und Schulenbau dienen vor diesem Hintergrund lediglich als Alibi zur Legitimierung der Einsätze. In erster Linie wird deutsches Wirtschaftsinteresse verfolgt. So sicherten vergangene Kriegseinsätze z.B. in Afghanistan oder dem Sudan besseren Zugriff auf örtliche Märkte und Ressourcen, während die Bevölkerung stark unter ihnen leiden musste und demokratische Rechte weiter zurückgingen. Auch die unzähligen Einzelschicksale, verbunden mit dem Kriegsgeschehen, sprechen für sich. Die größten Profiteure scheinen die am Wiederaufbau des zerstörten Landes beteiligten Firmen zu sein.
Kriege dienen letztendlich der Durchsetzung von wirtschaftlichen Interessen auf brutalste Art und Weise und dürfen nicht als „Hilfsmaßnahmen“ verharmlost werden. Die Errichtung von Scheindemokratien und Marionettenregierungen wird dabei billigend in Kauf genommen oder sogar bewusst gefördert, ohne auf die wirklichen Bedürfnisse der Bevölkerung zu achten. Bestes Beispiel ist Afghanistan. Der nach dem Einmarsch des Westens installierte Machthaber Hamid Karzai hat beispielsweise 2009 die Vergewaltigung in der Ehe von Strafverfolgung befreit und versucht aktiv seinem Familienclan die Macht zu sichern, indem er nun seinen Bruder auf das höchste Regierungsamt hieven will.
Die Bundeswehr ist kein Kulturverein!
Auch das geplante Konzert am 11.12. ist bereits Propaganda für laufende und zukünftige Kriege. Öffentliche Auftritte der Bundeswehr in Deutschland gehören immer mehr zum Alltagsbild. Bei öffentlichen Gelöbnissen, Infoständen auf Messen, bei der Werbung in den Medien, Jugendoffizieren in Schulen, oder Konzerten von Musikkorps. Die Ziele sind immer die gleichen: Das Erreichen von potentiell neuen RekrutInnen und der Versuch Akzeptanz in der Gesellschaft zu erlangen, um die Kriegseinsätze im Ausland rückwirkend zu legitimieren.
Seit dem Wegfall der Wehrpflicht steht die Bundeswehr unter dem verstärkten Druck, junge Menschen anzuwerben um für sie in den Krieg zu ziehen. Deshalb versucht sie sich als möglichst attraktiv darzustellen und den tatsächlichen Charakter ihrer Kriegseinsätze in der Öffentlichkeit in den Hintergrund zu rücken. Soldat zu sein bedeutet nach wie vor „Töten und getötet werden“ und eben nicht einen gesicherten Arbeitsplatz „im Dienste einer gerechten Sache“! Außerdem sinkt die Zustimmung in der Bevölkerung zu deutschen Kriegseinsätzen immer weiter. Immer weniger Menschen glauben die Lügen der deutschen Kriegspolitik, weshalb die Bundeswehr vermehrt gezwungen ist ihr Image aufzupolieren.
Nicht umsonst bezeichnet sich das Luftwaffenmusikkorps 2 auf der eigenen Internetpräsenz als „klingende Visitenkarte“ des deutschen Militärs. Sie sind ein ganz normaler Teil der Bundeswehr mit einer ganz besonderen Aufgabe: Kriegspropaganda! Und dass der Einsatz des Militärs für viele Menschen Hunger und Elend bedeutet, soll durch Veranstaltungen wie das geplante Adventskonzert in Freiburg vollkommen verschleiert werden.
Kriegspropaganda darf kein Raum geboten werden! Für uns alle muss die Losung gelten: Nie wieder Krieg!
Lasst uns gemeinsam aktiv werden gegen Krieg und Militarisierung! Denn der Krieg beginnt schon hier, vor unserer Haustür. Lasst uns gemeinsam auf die Straße tragen, dass wir nicht bereit sind Krieg zu akzeptieren, egal in welcher Form er uns begegnet.
Beteiligt euch an den Aktivitäten gegen das Bundeswehrkonzert in Freiburg!
Kommt alle zu den Kundgebungen:
Am 8.12 +++ Bertholdsbrunnen +++ 13:00 Uhr
Direkt vor Ort:
Am 11.12 +++ Littenweiler Kirche St. Barbara +++ 18:00 Uhr
Vorabtreffpunkt: 17.30 Uhr S-Bahnhaltestelle Lassbergstraße (S1)
Arbeitskreis gegen Krieg & Militarisierung (AKM) Freiburg
Unterstützt von:
ALFR – Antifaschistische Linke Freiburg
DKP Freiburg
EA Freiburg
Claudia Meissner (Mitglied des runden Tischs „Schulfrei für die Bundeswehr“)
Die Linke Freiburg
FAU (Freie ArbeiterInnen Union) Freiburg
Jusos Freiburg
Linke Liste – Solidarische Stadt
Schattenparker e.V.
SDAJ Freiburg
SJD – Die Falken Freiburg
UStA der PH Freiburg