Freiheit für Öcalan!Samstag, 05.12.2009
Kurdistan/Türkei. Seit Ende vergangener Woche kommt es in der Türkei zu einer neuen Welle militanter Proteste kurdischer Demonstranten gegen den türkischen Staat. Polizeistationen und Büros der regierenden islamischen AK-Partei wurden in Istanbul, Diyarbakir und Mersin mit Molotowcocktails angegriffen und in Yüksekova wurden Straßen mit brennenden Barrikaden blockiert. In Istanbul brannte ein Polizeipanzer aus. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein. Durch scharfe Schüsse wurden mehrere Menschen zum Teil schwer verletzt. Hintergrund der Proteste sind neben illegal durchgeführten Feiern zum 31. Gründungstag der Arbeiterpartei Kurdistans PKK, die jüngsten pogromähnlichen Übergriffe türkischer Faschisten auf Kurden in den westtürkischen Städten Izmir und Canakkale, sowie insbesondere Meldungen über Verschlechterungen der Haftsituation von PKK-Führer Abdullah Öcalan. Öcalan, der sich seit 1999 auf der Insel Imrali in Isolationshaft befindet, wurde in eine Zelle umverlegt, die deutlich kleiner ist als seine vorherige. Sein Gesundheitszustand hat sich seitdem noch einmal rapide verschlechtert.