Mittwoch, 08.01.2014
Dessau. Am 7. Januar 2014 jährte sich zum neunten Mal der Todestag des aus Sierra Leone in die BRD geflüchteten Oury Jalloh. Er verbrannte 2005 in einer Polizeizelle in Dessau (Sachsen-Anhalt), wo er an Händen und Füßen auf einer Matratze fixiert war. Bis heute ist nicht aufgeklärt, wie es zu dem Brand kommen konnte und ob Jalloh durch das Feuer starb oder schon vorher tot oder zumindest bewusstlos war. In den bisher geführten Prozessen gegen mehrere Polizisten hielten Gericht und Staatsanwaltschaft an der fragwürdigen These fest, dass sich Oury Jalloh trotz Fixierung des Körpers mit einem Feuerzeug selbst angezündet haben soll. Beim Tod Oury Jallohs geht es nicht nur um den ungeklärten Tod eines Menschen in einer Polizeizelle eines deutschen Polizeireviers; es geht um gängige Polizeipraktiken im Umgang mit Geflüchteten und MigrantInnen sowie rassistisch motivierte Polizeigewalt. Gesellschaftlichem und staatlichem Rassismus entgegentreten!