blockklein„Denn so, wie es ist, bleibt es nicht!“ – Dieser Auffassung des Kommunisten und Schriftsteller Bertold Brecht folgten beim Antikapitalistischen Block auf der 1. Mai Demonstration des DGB in Freiburg erneut etwa 100 Menschen. Der Block knüpfte damit direkt an das Motto des letzten Jahres an, denn „Von selbst wird die Welt nicht besser“ und begeisterte die Gewerkschaftsdemonstration mit Parolen, bunten Schildern und einer kämpferischen Rede.

Nach innen wie nach außen wurden Akzente gesetzt. In der Mitte aufgestellt und ausgestattet mir Transparenten, Flyern und bemalten Regenschirmen waren seine Inhalte sowohl in der Demo als auch für Passanten gut wahrnehmbar bzw. unübersehbar.
Das erklärte Ziel, antikapitalistische Positionen innerhalb der Gewerkschaft zu stärken, erfüllte sich bereits anhand der breiten Zustimmung, die der Redebeitrag des Blocks auf der Zwischenkundgebung bei den Demoteilnehmern fand. Aber auch an vielen anderen Stellen wurden Anknüpfungspunkte deutlich, wie beispielsweise bei den Forderungen nach Abschaffung der Leiharbeit und dem Kampf für ein politisches Streikrecht. Auch die Werbung für die Blockupy-Aktionstage im Mai stieß innerhalb und außerhalb der Demo auf großes Interesse.

Bei allen Gemeinsamkeiten mit den Gewerkschaften machte der Block jedochdemo zugleich deutlich, dass einem  sozialpartnerschaftlichen Kurs oder einem Aufeinander zugehen von Teilen der DGB-Spitze und der Bundeswehr eine klare Absage zu erteilen ist.
Ob bei den Wäglern in Freiburg, dem Kampf gegen Repression, Ordnungsdienst oder gegen die autoritären Krisenlösungen von Regierung und Troika, wurde gezeigt, dass die Solidarität am 1. Mai in Freiburg all jenen Menschen gilt, die sich gegen den Ausverkauf und das Wegkürzen ihrer Lebensgrundlagen auflehnen. Das Credo war eindeutig; Veränderungen werden nur gemeinsam erkämpft werden.
Diese Veränderung, so die Idee des antikapitalistischen Blocks, werden nur kollektiv und organisiert erreichbar seien. Sich mit einer klaren antikapitalistischen Perspektive für eine Welt ohne Ausbeutung Krieg und Krise einzusetzen wird unbestritten kein Zuckerschlecken werden.

Der Antikapitalistische Block gehört aber mit zu den vielen kleinen Schritten, die notwendig sind, um eine Alternative zu diesem Gesellschaftssystem wieder auf die Tagesordnung setzen zu können. Zu einer Teilnahme am Antikap-Block aufgerufen hatten in diesem Jahr: Antifaschistische Linke Freiburg, Blockupy Freiburg, DKP Freiburg, Linksjugend [’solid] Freiburg, SDAJ Freiburg und der Arbeitskreis gegen Krieg und Militarisierung. Außerdem hatte die ver.di-Jugend mit einem eigenen Aufruf auf den Antikap-Block mobilisiert.
Die Demonstration startete und endete traditionell beim Fest im Stühlingerpark. Dort erfreute sich der Infostand des Linken Zentrums regem Interesse. Aufmerksamkeit erregte auch eine Aktion einiger AktivistInnen. Zwei Polizeibeamten in zivil, die unbehelligt zwischen den Ständen umher schlenderten, wurden mithilfe von Schildern als Zivis erkennbar gemacht und waren davon überhaupt nicht begeistert.
Nach einigen Kuchenstücken und anregenden Diskussionen ging der 1. Mai schließlich im Grün weiter. Trotz städtischer Allgemeinverfügung und entsprechendem Polizeiaufgebot wurde hier, wie bereits am Abend zuvor, gefeiert und getanzt. Der AKJ Freiburg hat einen Bericht rund um den 1.Mai im Grün geschrieben.

Auch 2015 werden wir uns wieder mit einem Antikapitalistischen Block an der Demonstration beteiligen und versuchen an die abermalige Steigerung von diesem Jahr anzuknüpfen. Mit der Podiumsdiskussion „Revolutionäre Politik in Nicht-Revolutionären Zeiten“ mit Referenten aus der interventionistischen Linke (iL), von der DKP Freiburg und aus der Gewerkschaftslinken begleitete auch ein inhaltliche Veranstaltung die Mobilisierung in den Block, auf der Demo waren unsere Inhalte präsent und wahrnehmbar und es gelang uns zumindest in Ansätzen als solidarische Ergänzung weitergehende Vorstellungen zu formulieren.

„So, wie es ist, bleibt es nicht!“

Kapitalismus überwinden – Für eine Welt jenseits von Krieg und Krise!

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