rotDonnerstag, 09.10.2014
International. Während am 25.Tag des Kampfes um Kobanê erstmals seit langem mal wieder bessere Nachrichten trotz der weiterhin gefährdeten Lage Hoffnung machten geht der Massenaufstand in der Türkei weiter. Mittlerweile sind mindestens 23 Demonstrierende durch türkische Sicherheitskräfte umgekommen, welche über verschieden Städte im Südosten der Türkei den Ausgangssperren verhängten. Des weiteren marschiert das Militär in der kurdischen Metropole Amed (türk. Diyarbakir) auf. Der Protest der kurdischen Freiheitsbewegung sieht sich in der Türkei nicht nur mit massiver Gewalt und Repression von Seiten der staatlichen Repressionsorgane konfrontiert, die mit scharfen Waffen auf Demonstrationen und Versammlungen schießen. Zudem werden die Proteste an vielerlei Orten von Islamisten und Faschisten angegriffen, die gemeinsam mit der Polizei und paramilitärischen Einheiten gegen die kurdische Freiheitsbewegung vorgehen. „Wir werden keine Toleranz gegenüber gewalttätigen Protesten oder Vandalismus zeigen“ droht der stellvertretende türkischer Ministerpräsident Yalcin Akdogan angesichts der massiven Proteste im Osten der Türkei. Und der türkische Innenminister Efkan Ala geht noch weiter und droht mit hundertfacher Vergeltung. Es wird deutlich: Die türkische Regierung greift im Kampf gegen die kurdische Bewegung auf altbekannte Mittel zurück: die sogenannte „Kurdische Hisbollah“, welche Anfang der 1980er Jahre von der Armee gegen die kurdische Bewegung aufgebaut wurde und für hunderte Morde an kurdische AktivistInnen verantwortlich ist. Die Konterguerilla, die nach dem Verbot 2000 sich formal parteiförmig als Hüda-Par organisiert tritt jetzt wieder offen in den Städten in Nordkurdistan(Youtube-Video) auf und geht mit brutaler Gewalt und Entführungen gegen die Menschen vor, die in Solidarität mit Rojava auf der Straße sind. Währenddessen glänzen deutsche Medien durch eine Verdrehung der Tatsachen indem die Proteste kurzerhand als Forderung nach türkischer Hilfe dargestellt wird. Doch ganz das Gegenteil ist der Fall: Der türkische Staat soll seine direkte und indirekte Unterstützung des IS beenden und die Grenzen öffnen, damit die kurdische Bewegung Kobanê selbst verteidigen kann. In der BRD finden weiterhin Demonstrationen und andere Aktionen statt. Durch Besetzungen von Parteibüros wird versucht Druck auszuüben den Kurs der Türkei nicht mitzutragen. Und mittlerweile greifen auch in der BRD Anhänger des IS Solidaritätsaktionen mit Rojava und Kobanê an. Am Wochenende findet eine bundesweite Demonstration in Düsseldorf statt. See red! & I Furiosi haben einen Aufruf zur Beteiligung an der Demonstration geschrieben. Neu­este Infor­ma­tio­nen im Ticker der Seite Civ­aka Azad.