Rund 250 Menschen demonstrierten am Freitag, 3. Juli, ab 18 Uhr in Freiburg gegen die deutsch-europäische Verelendungspolitik und in Solidarität mit den Menschen in Griechenland. In Griechenland stehen rund 30 Prozent der Bevölkerung ohne Krankenversicherung da, der Mindestlohn bei einem Vollzeitjob beträgt unter 700€ im Monat, seit Beginn der Sparmaßnahmen stieg die Säuglingssterblichkeit und die Suizidrate signifikant, viele Schulen und Krankenhäuser mussten geschlossen werden und Menschen sterben aufgrund heilbarer Krankheiten. Die griechische Bevölkerung ist einer massiven Verelendung unterworfen. All diese Folgen der von Deutschland forcierten Sparpolitik werden hierzulande als Hilfspakete verkauft und die Griechen als säumige Schuldner an den medialen Pranger gestellt. Vergessen werden hierbei oft die von Nazi-Deutschland begangenen Verwüstungen und Ausplünderungen während der Besetzung Griechenlands in den Jahren 1941 bis 1945 im zweiten Weltkrieg und die Kooperation deutscher Unternehmen, sowie deutscher Konservativer mit der Militärdiktatur 1969 bis 1974. Auch die widerstandslose Einführung der „Agenda 2010“-Politik, mit welcher die Lohnstückkosten auf dem Rücken der deutschen Lohnabhängigen massiv gedrückt wurden, trugen dazu bei, die griechische Wirtschaft kaputt zu konkurrieren.

Ein breites Bündnis verschiedener linker Gruppen mobilisierte deshalb in Hinblick auf die kommende Abstimmung in Griechenland, um ein klares OXI (griechisch für Nein) zur deutsch-europäischen Sparpolitik auch in Freiburg sichtbar zu machen. An der Demonstration beteiligten sich auch in Deutschland lebende Griechen und auf der Abschlusskundgebung sprach ein Mitglied der linken griechischen Partei Syriza. Fotos der Demonstration wurden von der Anarchistischen Gruppe Freiburg veröffentlicht.