Mehr als vier Jahre ist es her, dass der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) sich selbst enttarnte. Die rechtsterroristische Gruppe war über ein Jahrzehnt aktiv und mordete jahrelang, ohne dass ihre Existenz der Öffentlichkeit bekannt war. Im Mai 2013 begann ein Prozess gegen die überlebenden mutmaßlichen Mitglieder und Unterstützer_innen.
Im Vortrag wird eine Bestandsaufnahme gemacht und gezeigt, welches Bild des NSU-Netzwerkes sich heute zeichnet. Es wird versucht, auf einige der vielen offenen Fragen rund um den Komplex Antworten zu geben. Insbesondere wird dem staatlichen Narrativ des auf sich alleine gestellten „NSU-Trios“ widersprochen. Weiterhin geht es um den
staatlichen Umgang mit dem Rechtsterrorismus sowie die fragwürdige Aufarbeitung des Rassismus auf gesellschaftlicher Ebene.
Die Veranstaltung will aber auch den Blick nach vorne richten. Welche Lehren hat die antifaschistische Linke aus dem NSU-Komplex gezogen bzw. muss sie noch ziehen? Und wie können wir verhindern, dass der NSU mit Abschluss des Münchener Prozesses und der Untersuchungsausschüsse historisiert werden wird?
Der NSU-Watchblog ist ein Projekt mehrerer antifaschistischer Gruppen und Initiativen. Er ist eine unabhängige Beobachtungsstelle des NSU-Prozesses und der parlamentarischen NSU-Untersuchungsausschüsse.
24.01. | 19:30 Uhr | Linkes Zentrum ¡adelante! | Glümerstraße 2