Freitag, 06.08.2010
Bologna. Vor 30 Jahren, am 2. August 1980, explodierte eine, von Neofaschisten platzierte, Bombe im Bahnhof der italienischen Stadt Bologna. Dabei starben 85 Menschen, mehr als 200 wurden verletzt. Nachdem man am Anfang Linke beschuldige, wurden Faschisten und Geheimdienstmitarbeiter nach einem langen und zum Teil skurillen Prozess verurteilt. Es stellte sich heraus, dass der Anschlag im Rahmen der antikommunistisch ausgerichteten Strategie der Spannung ausgeführt wurde und eine Verbindung zur der NATO-Organisation Gladio sowie der Loge Propaganda Due (P2) bestand. Prominentes Mitglied der P2 war seit 1978 auch der damalige Bauunternehmer und heutige Ministerpräsident Silvio Berlusconi. Die Geheimorganisation Gladio existierte von 1947 bis mindestens 1990 in Westeuropa, Griechenland und der Türkei. Ursprünglich als Stay-Behind-Struktur gedacht, führte sie Anschläge und Morde in verschiedenen europäischen Ländern aus. Auch in der BRD gab es eine Gladio-Struktur. Anfang dieser Woche gedachten Angehörige und Opfer dem 30. Jahrestag.
Presse: ND | Deutschlandfunk I und II