Eine Veranstaltung der Roten Hilfe Freiburg
27.01.2017 | 18:00 | HS 1009 | Uni Freiburg
1972 setzte die Regierung unter Willy Brandt den Radikalenerlass durch. Darauf hin wurden Millionen Menschen politisch überprüft und Tausende Linke mit Berufsverboten belegt. In den 2000ern ging der Fall des antifaschistischen Lehrers Michael Csaszkòczy durch die Presse und in Bayern wird eine Tätigkeit im
öffentlichen Dienst bis heute von den politischen Mitgliedschaften der Anwärter_innen abhängig gemacht.
Die Betroffenen Werner Siebler und Kerem Schamberger werden uns von ihren Erfahrungen berichten.
Der Freiburger Werner Siebler war als Mitglied der DKP in den 1970er Jahren jahrenlang von einem Berufsverbot betroffen. Der Postbote erfuhr damals breite Solidarität über die Grenzen der BRD hinaus. In Bayern wurde im vergangenen Jahr monatelange darüber diskutiert, dem Wissenschaftler Kerem Schamberger aufgrund seiner politischen Aktivitäten die Einstellung an der Universität zu verweigern.
Gemeinsam wollen wir uns damit beschäftigen, welchen Zweck Berufsverbote haben, wie versucht wird sie durchzusetzen und wie ein solidarischer Umgang damit aussehen kann.