Wir lassen uns nicht spalten! – Gegen Rassismus, Patriarchat und Kapitalismus
Die sogenannte „Junge Alternative“ Freiburg rief zu einer Demonstration
unter dem Slogan „Grenzen schützen – Leben retten“ am Dienstag, den 05.
September auf. Anlass hierzu war der Prozessbeginn von Hussein K., dem
mutmaßlichen Mörder und Vergewaltiger von Maria L.
Wir verurteilen den Versuch der Instrumentalisierung dieses grausamen
Verbrechens aufs Schärfste, denn der AfD und ihrer Jugendorganisation
geht es nicht um Solidarität mit Opfern von Vergewaltigungen oder deren
Angehörigen. Der einzige Zweck dieser Demonstration ist rassistische
Meinungsmache und Wahlkampf.
Während die AfD sich alle Mühe gibt, für den Tod der jungen Studentin
„die Flüchtlinge“ verantwortlich zu machen und mit ihrer
Abschottungsrhetorik Öl ins Feuer der rechten Hetze gießt, sagen wir:
Unser Feminismus bleibt antirassistisch!
Nicht „die Muslime“ vergewaltigen Frauen, Männer vergewaltigen Frauen.
Die Ursache dafür ist nicht der Islam oder sonst ein herbeifantasiertes
Feindbild. Die Ursache ist das Patriarchat!
Das Patriarchat, das ist die systematische Unterdrückung und Ausbeutung
der Frau. Eine Gesellschaft, die von Männern dominiert wird und in der
Frauen bestimmte Attribute zugeschrieben werden, um ihre Unterdrückung
zu rechtfertigen. Dieses toxische Konstrukt schreibt der „weiblichen“
Sexualität Passivität zu. Der Körper der Frau wird zum Objekt gemacht
und ihre Sexualität zu etwas, das man sich angeblich einfach nehmen
kann. Dieser Unterdrückungsmechanismus wird auch vom Kapitalismus
genutzt, indem er beispielsweise die Sexualität der Frau zur Ware
degradiert.
Dass das Patriarchat und der damit verbundene Sexismus nichts ist, was
in irgendeiner Form in unsere Gesellschaft „importiert“ wird, zeigt sich
auf jedem deutschen Volksfest, wenn Frauen Opfer sexueller Übergriffe
werden und man ihnen anschließend ihre Kleiderwahl zum Vorwurf macht,
statt sich mit ihnen zu solidarisieren.
Es zeigt sich, wenn Frauen sich entscheiden, ihre Sexualität nach ihrem
Befinden auszuleben und dafür wahlweise als „prüde“ oder als „Schlampe“
bezeichnet werden.
Auch die AfD hat erst vor einigen Tagen bewiesen, dass
Vergewaltigungsfantasien unter deutschen Männern weniger ungewöhnlich
sind, als ihr lieb sein dürfte. Der Fraktionsvize im Schweriner Landtag,
Holger Arppe musste angesichts öffentlich gewordener Chatprotokolle von
seinen Posten zurücktreten. Diese Chatprotokolle enthielten unter
anderem Gewaltäußerungen und Vergewaltigungsfantasien, in denen auch
Kinder zu den Opfern gehörten.
2013 fiel auch der Freiburger Rechtsanwalt und AfD-Kader Dubravko Mandic durch seinen offenen Sexismus auf, als er einen Vergewaltiger verteidigte und vor Gericht behauptete, im Grunde genommen sei das minderjährige Opfer und nicht der Täter schuld an der Tat.
Lassen wir uns von ihrer rassistischen Hetze nicht blenden! Auch die AfD
steht für die Aufrechterhaltung des Patriarchats. Auch die AfD stellt
sich gegen die Selbstbestimmung der Frau und will ihr ein Korsett in
Form von konservativen Geschlechterrollen aufzwingen.
#Zusammenstehen gegen Rassismus, Patriarchat und Kapitalismus
Wir lassen uns nicht spalten!
#Zusammenstehen. Wir lassen uns nicht spalten! – Kampagne gegen falsche Alternativen und für eine solidarische Perspektive https://www.antifaschistische-linke.de/?p=5316