Dienstag, 08.02.2011
Göttingen. Gut 300 Menschen beteiligten sich am Abend des Freitag, 28. Januar 2011 an einer Solidaritätskundgebung und einer anschließenden unangemeldeten und wütenden Spontandemonstration in Göttingen: Zahlreiche Feuerwerkskörper wurden gezündet, Baustellenabsperrungen und Müllcontainer auf die Straßen gezerrt. Zu Konfrontationen mit der Polizei kam es auf dem Campus der Georg-August-Universität Göttingen, als Einsatzkräfte dem wohlgemeinten Ratschlag der Demonstranten, nicht mit auf das Areal der Uni zu folgen, ignorierten. Es kam in Höhe der Uni-Bibliothek zu tumultartigen Szenen, in deren Verlauf die Demonstranten die Polizei schließlich erfolgreich vom Campus jagten. Die Demo endete ohne Festnahmen zurück auf dem Markt. Den Aktionen vorausgegangen war eine erzwungene DNA-Entnahme gegen einen linken Aktivisten in Göttingen. Der 20-Jährige war am Vormittag in Begleitung seines Rechtsanwalts sowie Vertretern aus Politik und Gewerkschaften in der Polizeiwache Jeheringstraße erschienen. Die Polizei hatte ihn drei Wochen zuvor zur Fahndung ausgeschrieben. Seit der Antirepressionsdemonstration am Samstag, 22. Januar befand sich der Antifaschist wieder in Göttingen und nahm nach der Teilnahme an der Demonstration seinen Lebensalltag wieder auf.