Mittwoch, 09.03.2011
Freiburg im Breisgau. Leiharbeiter werden auch in unserer Stadt deutlich schlechter bezahlt als andere Beschäftigte. Erstmals hat jetzt der DGB eine Sonderauswertung der BA-Statistik zu den Bruttoverdiensten für die Leiharbeitskräfte in Freiburg vorgelegt. Die finanzielle Lage ist noch weit schlechter als befürchtet. Auch bei uns können viele trotz Vollzeitarbeit von ihrem Gehalt als Leiharbeiter nicht leben. Sie müssen oftmals einem Zweit- oder Drittjob nachgehen oder sind auf Hartz IV angewiesen. Leiharbeiter leisten die gleiche Arbeit wie andere Beschäftigte, bekommen aber deutlich weniger Geld und werden auch häufiger entlassen. Im Agenturbezirk Freiburg haben die Leiharbeitskräfte Ende 2009 im Schnitt nur 1377.- € brutto im Monat verdient. Dabei sind sie einer sozialversicherten Vollzeitbeschäftigung nachgegangen. Dies sind gut 1280.- € im Monat weniger als bei Vollzeitbeschäftigten in der Region insgesamt. Obwohl viele Betriebe in der Region schlecht bezahlen, verdienen Leiharbeitskräfte nochmals rund 48 % weniger als andere Vollzeitbeschäftigte in Freiburg. Noch größer ist der Lohnabstand im Vergleich zum verarbeitenden Gewerbe (1572.- € im Monat bzw. 53 %), wo Leiharbeitskräfte häufig eingesetzt werden. In keinem Land der EU sind die Lohnunterschiede so hoch wie in Deutschland.