Trotz der kurzfristigen Mobilisierung folgten am 11.07.2019 ca. 150 Personen unserem Aufruf „Kein Schlussstrich!“.

Grund für die Kundgebung war das sich zum ersten Mal jährende Urteil im NSU-Prozess. Wir, sowie andere Freiburger Gruppen und Zusammenhänge nutzten diese Kundgebung, um auf die immer noch unbeantworteten Fragen nach dem Urteil aufmerksam zu machen.

So ist bis heute ungeklärt, wie groß das Unterstützer_innennetzwerk des NSU wirklich war. Außerdem wurde sich abseits der Nebenklage kaum mit den Verstrickungen des Verfassungsschutzes sowie der Polizei in den Aufbau und dem Finanzieren von rechten Netzwerken beschäftigt. Die Rolle des Verfassungsschutzes bei den NSU-Morden wird auch in Zukunft nicht beleuchtet werden, da die Akten der Prozesse für die nächsten 120 Jahre unter Verschluss sein werden.

Abgesehen von dem Urteil setzten sich die Reden aber auch mit dem instituionellen Rassismus der Ermittlungsbehörden auseinander. Auch die Enthüllungen der letzten Monate bestätigen die Einschätzung, dass die Polizei sowie auch das Militär teilweise am Aufbau rechter Netzwerke beteiligt ist.

Zu guter Letzt wurde sich mit dem Lokalpolitiker Ergün Bulut solidarisiert, der erst einen Tag zuvor einen Drohbrief von einer noch unbekannten Person erhielt. Das macht deutlich, dass wir auch hier in Freiburg weiter entschlossen und solidarisch zusammenstehen müssen. Gegen rechte Hetze und Angriffe.

Beendet wurde die Kundgebung mit einer Schweigeminute für die Opfer von rechter Gewalt.

Wir vergessen nichts und niemanden!
Kein Schlussstrich – Nazinetzwerke aufdecken und zerschlagen!
Den antifaschistischen Selbstschutz aufbauen!

Alle Redebeiträge gibt es zum Nachhören hier:

https://rdl.de/beitrag/rechten-terror-bek-mpfen