Das „Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn“ ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Mieter*innen-Initiativen und Recht auf Stadt-Gruppen. Wir arbeiten außerparlamentarisch und ohne die Beteiligung von Parteien. Zum 1. Aktionstag am 6. April 2019 kamen mehr als 50.000 Menschen in 19 Städten zusammen. Mit dem „Housing Action Day“ am 28.03.2020 wollen wir ein noch stärkeres Zeichen setzen und den Protest auf eine europaweite Ebene bringen. Aktuelle Informationen zum Aktionstag gibt es hier.
Wohnen für Menschen statt für Profite
Wir erleben, wie Wohnraum zu Betongold wird und zur Aktie an der Börse. Immer mehr teure Neubauwohnungen treiben die Preise in die Höhe, der Bestand an Sozialwohnungen nimmt stetig ab. Viertel und Nachbarschaften werden gewinnbringend umstrukturiert: Unsere Lieblingskneipe, unser unverzichtbarer Kindergarten und unser geschätzter Kiosk sind bedroht oder schon verdrängt. Wir erhalten Mieterhöhungen und zahlen immer mehr von unserem Einkommen für die Miete. Unsere Häuser werden privatisiert, verkauft und gewinnbringend weiterverkauft. Unsere Wohnungen werden teuer saniert und modernisiert und die Mieten steigen weiter. Unsere Wohnungen werden in Büros, Ferienwohnungen oder in leerstehende Geldanlagen umgewandelt. Wir erhalten Kündigungen und Eigenbedarfsklagen. Wir werden aus unseren Wohnungen gewaltsam zwangsgeräumt, aus unseren Vierteln gerissen, auf die Straße gesetzt. Als Wohnungslose werden wir gezwungen unter unwürdigen Bedingungen zu leben.
Wir wollen diese Ungerechtigkeit und Gewalt nicht mehr dulden. Wir widersetzen und solidarisieren uns.
Der Ausverkauf der Städte im Interesse einiger weniger ist kein Naturgesetz, sondern die Konsequenz eines ungehemmten Wirtschaftssystems und einer Politik, die ihren Kompass der sozialen Verantwortung verloren zu haben scheint. Gemeinsam können wir das ändern!
Zehntausende, Hunderttausende sind in den vergangenen Jahren für eine gerechte Mieten- und Stadtpolitik auf die Straße gegangen, zuletzt zum europaweiten Aktionstag am 6. April 2019 in fast 50 Städten. Dieser hartnäckige Protest unzähliger Initiativen in vielen Städten hat erreicht, was noch vor kurzem undenkbar schien: Bundesweit wird über Mietendeckel und die Enteignung großer Wohnungsunternehmen diskutiert. In Frankfurt am Main, Osnabrück oder Berlin ermächtigen sich die Mieter*innen, selbst über die Neuausrichtung der kommunalen Wohnungsunternehmen zu entscheiden. In Gera und Berlin werden ganze Siedlungen rekommunalisiert. In vielen Städten werden leerstehende Häuser besetzt.
Wir, ein bundesweiter Zusammenschluss von Mieter*inneninitiativen und Recht-auf-Stadt-Gruppen, fordern:
1. Wir wollen echte soziale Mieten und ein grundlegend anderes Miethöhenrecht. Keine Profite mit der Miete!
2. Ein Ende von Zwangsräumungen und Wohnungslosigkeit. Housing First in würdevollen Wohnungen und ein einklagbares Recht auf Wohnen!
3. Leerstand beenden! Wir fordern, dass die Vermietung von spekulativem Leerstand erzwungen werden kann. Besetzungen legalisieren!
4. Echte demokratische Mitbestimmung und kollektive Rechte für Mieter*innen. Wir wollen mitbestimmen, was mit unserem Zuhause passiert!
5. Eine neue Gemeinnützigkeit im Wohnungsbereich, ein Ende der Bodenspekulation, eine Sozialisierung des Grundeigentums, die Vergesellschaftung der großen Wohnungskonzerne. Wohnraum und Boden dürfen keine Ware sein!
6. Einen radikalen Kurswechsel in Politik und Wirtschaft: Für eine solidarische und ökologische Stadtentwicklung!
Solange unser Recht auf Wohnen nicht durchgesetzt ist, der Mietenwahnsinn kein Ende nimmt und Profitinteressen mehr zählen als soziale Gerechtigkeit, werden wir den Druck weiter erhöhen! Macht mit beim weltweiten Housing Action Day am 28.03.2020!
Zusammen zeigen wir: Es gibt Protest, Widerstand, Solidarität und Alternativen!
Wohnen für Menschen statt für Profite!
Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn,
am 29. Oktober 2019
Den Aufruf unterstützen:
88 Gruppen aus 34 Städten haben den Aufruf zum Housing Action Day 2020 bereits unterzeichnet:
Überregional
Attac Deutschland
Interventionistische Linke
Kritische Immobilien-Aktionär*innen
Selbstvertretung wohnungsloser Menschen
Aachen
Recht auf Stadt Aachen
Berlin
#200 Häuser
BI „altes Wasserwerk Tegel“ Trettachzeile
Bizim Kiez
Bündnis Otto-Suhr-Siedlung und Umgebung
Bündnis Zwangsräumung Verhindern, Berlin
Bündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn
Deutsche Wohnen & Co. enteignen
ElWe44
GloReiche Nachbarschaft
Hausgemeinschaft Krossener36
Kiezkneipe Syndikat, Berlin-Neukölln
Kiezversammlung 44
Kotti und Co.
Kumi*13
Mietenvolksentscheid
Mieterinitiative Lobeckstraße 64
Mieter*innenprotest Deutsche Wohnen
Solidarische Aktion Neukölln
Stadt von Unten
Bochum
Stadt für alle Bochum
Bremen
Bremer MieterInnen Ratschlag
CottbusInitiative K29 bleibt!
Dortmund
Hafeninitiative
Mieter Netzwerk Dortmund e.V.
Planerladen e.V.
Dresden
Dresdens Mietenwahnsinn stoppen
Duisburg
Be Neighbours
Düsseldorf
Agentur für urbane Unordnung
Initiative „Bezahlbarer Wohnraum Düsseldorf“
Erfurt
Erfurt für alle
Frankfurt am Main
“Eine Stadt für Alle. Wem gehört die ABG?”
Mietentscheid Frankfurt
Mieter helfen Mietern, Frankfurt e.V.
Netzwerk Care Revolution Rhein-Main
Solidarity City Frankfurt
Freiburg
Freiburger Mietenbündnis
Recht auf Stadt Freiburg
Wohnen ist Menschenrecht e.V. (WiM)Fürth
Göttingen
Bündnis Gutes Wohnen für Alle
Hamburg
Altonaer Manifest
Bündnis Stadtherz
City Hof e.V. – Für gelebte und gebaute Kultur
Dachverband autonomer Wohnprojekte Hamburg
FSR Stadtplanung der HafenCity Universität Hamburg
Gängeviertel
Initiative Jägerpassage e.V.
Mietergruppe Haynstraße/ Hegestraße
Mieterinitiative Steilshoop
Netzwerk Recht auf Stadt Hamburg
Pro Wohnen Ottensen
St. Pauli selber machen
Villa Dunkelbunt
Hannover
Bumke selber machen!
Heidelberg
Wohnraumbündnis Heidelberg
Jena
Recht auf Stadt Jena
Miettreff Jena
Köln
Bürger*innen-Asyl Köln
Emmaus Gemeinschaft Köln e.V.
Recht auf Stadt Köln
Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn, Köln
Leipzig
Stadt für alle Leipzig
Leipzig für alle: Aktionsbündnis Wohnen
Ludwigshafen
Aktionsbündnis Wohnen Ludwigshafen
Mannheim
FairMieten – Gegen Mietwucher in der Neckarstadt
Wem gehört die Stadt? MannheimMönchengladbach
Mieterproteste Mönchengladbach e.V.
Münster
Initiative Münster Bahnstadt-Süd
Münster gehört uns allen
Nürnberg
AG Wohnen des Sozialforums Nürnberg
Die organisierte Autonomie
Initiative Mietenwahnsinn stoppen Nürnberg
Mieter helfen Mietern, NürnbergOberhausen
Mieter*innengemeinschaft EuropahausOffenbach
Potsdam
Potsdam – Stadt für alle
Regensburg
Recht auf Stadt Regensburg
Ruhrgebiet
Recht auf Stadt Ruhr
Stuttgart
Aktionsbündnis Recht auf Wohnen Stuttgart
Initiative Klassenkampf Stuttgart
Tübingen
Wohnraumbündnis Tübingen
Weimar
Raumstation Weimar