Dienstag | 24.05.2011 | 20:00 Uhr
Uni Freiburg | KG III | Hörsaal 3118
In seinem Vortrag wird Prof. Dr. Wippermann aus Berlin darstellen, dass die gebetsmühlenartige Wiederholung der einfachen Formel von „links“ gleich „rechts“ nicht nur im wissenschaftlichen Sinne falsch, sondern auch gefährlich ist. Die Gefahren für die Demokratie an angeblich gleich bedrohlichen politischen Rändern zu suchen, verschleiert die Tatsache, dass rechte Ideologiefragmente wie Antisemitismus, Rassismus und der Wunsch nach einem autoritären Staat längst in der sogenannten „Mitte der Gesellschaft“ verankert sind. Außerdem wird völlig ignoriert, dass Demokratie auch von oben abgebaut und zerstört werden kann und dass der demokratische Gehalt einer Gesellschaft auch und vor allem daran gemessen werden muss, ob sich die Eigentumsverhältnisse zugunsten der Mehrheit ihrer Mitglieder darstellen oder nicht.
Die Extremismuslegende hingegen soll von offiziellen und inoffiziellen Mitarbeitern des Verfassungsschutzes wie Eckhardt Jesse mit Halbkreisen, Hufeisen und anderen Politologenbetrügereien „wissenschaftlich“ untermauert werden, scheitert aber an den historischen Tatsachen. Im Hinblick darauf, dass Jesse erst vor einigen Monaten im Rahmen einer Gedenkveranstaltung für die aus Baden deportierten Juden an der Universität sprechen durfte und hierbei das notwendige Gedenken für seine totalitarismustheoretische Phrasendrescherei missbrauchte, ist den beteiligten Gruppen die Veranstaltung mit Herrn Prof. Dr. Wippermann ein besonderes Anliegen.
Es geht nicht nur darum, gegen eine Theorie Stellung zu beziehen, welche aus geschichtlicher Perspektive unhaltbar ist und linke Positionen diffamiert, sondern auch darum, den Einfluss, der von Seiten der Politik und des Verfassungsschutzes auf die Wissenschaft ausgeübt wird, zurückzudrängen.
Dies ist eine gemeinsame Veranstaltung von Antifaschistische Linke Freiburg (ALFR) und SDS Freiburg.
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