Für ein solidarisches Gesundheitswesen auf die Straße!
Schon vor der Corona-Pandemie haben viele Beschäftigte in systemrelevanten Gesundheitsberufen auf Missstände im Gesundheitswesen aufmerksam gemacht: ein eklatanter Personalmangel vor allem in der Pflege, die Privatisierung und Ökonomisierung vieler Teile der Gesundheitsversorgung, die krankmachenden Wohn- und Arbeitsbedingungen vieler Menschen, gerade auch von Beschäftigten im Gesundheitssektor. Die Arbeit von Gesundheitsarbeiter*innen und Altenpfleger*innen bekam gerade zu Beginn der Corona- Pandemie viel Aufmerksamkeit und viel -ja- Applaus von den Balkonen des Landes. Doch meist ist Beifall, Lavendel und ein leeres Danke das, was den Beschäftigten in den systemrelevanten Gesundheitsberufen bis jetzt geblieben ist.
Wir finden, die Zeit für Applaus ist nun vorbei. Jetzt ist die Zeit für unsere Reaktionen auf leere Versprechungen der Politiker*innen, denn es muss sich endlich etwas ändern! Es ist Zeit für unsere Wut. Unsere Wut über ein Gesundheitssystem, welches auf Wirtschaftlichkeit getrimmt und der Logik des Marktes unterworfen ist und nie das Wohl der Beschäftigten und der Patient*innen in den Vordergrund stellt. Es ist Zeit, dass sich endlich etwas ändert!
Wir fordern gute Arbeitsbedingungen, nicht nur in der Pflege sondern im Gesundheitssektor allgemein.Dazu braucht es eine angemessene Bezahlung und verbindliche und bedarfsorientierte Personalbemessung. Wir wollen eine Gesundheitsversorgung, die sich an den Bedürfnissen derjenigen orientiert, die sie in Anspruch nehmen, und derjenigen, die im Gesundheitswesen arbeiten. Wir wollen ein Gesundheitswesen, in dem alle gleich gut behandelt werden. Wir fordern die Abschaffung der Fallpauschalen in den Krankenhäusern. Wir wollen eine Versorgung, die sich am tatsächlichen Bedarf orientiert, nicht an Konzerngewinnen und Sparzwang. Wir wollen demokratisch darüber entscheiden, wie unsere Gesundheitsversorgung aussieht.Deswegen werden wir nicht mehr hinnehmen, dass Beitragsbemessungsgrenze und Zwei-Klassen-Versicherung die solidarische Finanzierung der Gesundheitsversorgung durchlöchern. Ebenso muss Schluss sein damit, dass immer mehr Leistungen selbst bezahlt werden müssen. Wir wollen ein Gesundheitssystem, das für alle zugänglich ist und allen Menschen den gleichen Stellenwert einräumt.
Vom 30.09.-01.10. findet die Gesundheitminister*innenkonferenz in Berlin statt und gemeinsam mit anderen Städten werden wir unseren Protest und unsere Forderungen Gehör verschaffen! Deswegen rufen wir am 30.09.2020 um 18 Uhr zur Kundgebung am Platz der alten Synagoge in Freiburg auf.
Kommt dazu, ruft mit uns auf, unterstützt uns und seid solidarisch mit den Beschäftigten im Gesundheitssektor! Denn mehr von uns ist besser für alle!