Am Samstag, den 19.12.2020 versammelten sich trotz offiziellem Verbot, hunderte sogenannte Querdenker in der Freiburger Innenstadt, um dem Chefquerdenker Michael Ballweg zu folgen. Zunächst versuchten sich die Anwesenden auf dem Platz der alten Synagoge zu versammeln. Nachdem das durch die Polizei nicht in der gewünschten Form zugelassen wurde, irrten mehrere Kleingruppen durch die Stadt. Eine größere Ansammlung traf sich kurze Zeit später zunächst im Freiburger Stadtpark, um anschließend über den Schlossberg wieder in Richtung Innenstadt zu laufen.

Davon abgesehen, dass es in der derzeitigen Situation schlicht grob fahrlässig ist, sich ohne Abstand und ausreichenden Mund-Nasenschutz zu versammeln und dadurch das Infektionsrisiko für alle anwesenden Personen unnötig zu erhöhen, fand sich bei den Anwesenden auch wieder die übliche krude Mischung aus Esoterik, Verschwörungsmythen, sonstigem Irrsinn und rechten sowie antisemitischen Anleihen.

Auffällig war die diesmalige Beteiligung organisierter Rechter. So tummelte sich unter den Querdenkern am gestrigen Samstag unter anderem die Freiburger Junge Alternative (JA). Allerdings schien es einigen JAlern sehr unangenehm zu sein, auf ihre Anwesenheit angesprochen zu werden. Beispielsweise reagierten die beiden Jaler Marco N. und Nil S. sehr dünnhäutig auf direkte Nachfrage zu ihrem Treiben. Während sich Nils S. dick mit Schal und Mütze vermummte und den Kopf einzog um nicht weiter aufzufallen, entschied sich Marco N. dazu, eine körperliche Auseinandersetzung antäuschen zu wollen. Wohl wissend, dass die anwesende Polizei vor Ort eingreifen und Platzverweise gegen die antifaschistischen AktivistInnen verteilen würde. So kam es dann auch. Kein sonderlicher starker Auftritt der Freiburger JA.

Zu mehreren ernsthafteren Zwischenfällen kam es mit einer Gruppe bewaffneter FaschistInnen in der Innenstadt als auch auf dem Schlossberg. Mit einem Schlagstock bedrohten die Rechten sowohl JournalistInnen vom RDL als auch anwesende AntifaschistInnen.

Im weiteren Verlauf des Tages kam es wohl noch mehrmals zu kleineren Auseinandersetzungen zwischen Rechten und antifaschistischen AktivistInnen in der Stadt.

Insgesamt wurde offensichtlich, dass bei den Querdenkern kein Blatt mehr zwischen EsoterikerInnen und rechte SchlägerInnen zu passen scheint. Personen mit PEGIDA-Pullovern laufen munter neben Hippies. Bewaffnete FaschistInnen schützen esoterische ImpfgegnerInnen und die Freiburger AfD sucht ebenfalls den Schulterschluss. Auch in Zukunft gilt es daher, diese Entwicklung weiter im Blick zu behalten und entsprechend zu reagieren!

Es bleibt, wie es schon immer war: Weder die Rechte noch irgendwelche verlorenen VerschwörungsanhängerInnen haben für die derzeitige Situation eine Lösung anzubieten. Anstatt eine Analyse der Verhältnisse vorzunehmen, flüchten sich diese Leute der Einfachheit halber lieber in krude und plumpe Theorien. Was wir brauchen, sind keine Unwahrheiten oder rechte Hetze, sondern eine Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums, soziale Sicherheit und Solidarität für alle!

Unser Vorschlag zum Umgang mit der Corona-Krise:

Weitere Infos zum gestrigen Tag: https://twitter.com/RDL_Aktuell